„Nessun dorma – Keiner schlafe“

Giacomo Puccini: Turandot

 

Die unnahbare Prinzessin Turandot hat einen grausamen Eid geschworen: Um den Tod ihrer Ahnin zu rächen, wird sie nur einen Mann heiraten, der in der Lage ist, drei ihrer Rätsel zu lösen. Jedem, der versagt, wird der Kopf abgeschlagen. Viele Freier fallen diesem verhängnisvollen Ritual zum Opfer – nur Prinz Calaf scheint das Herz der eiskalten Herrscherin rühren zu können…

 

Der Stoff um die exotische Prinzessin entstammt der orientalischen Märchensammlung „1001 Tag“ und faszinierte eine Vielzahl europäischer Künstler. So wurde die Geschichte um Macht, Liebe und Tod neben u.a. Carl Maria von Weber (1809), dem Dresdner Hofkapellmeisters Carl Gottlieb Reißiger (1835) und Ferruccio Busoni (1917) auch von Giacomo Puccini vertont, der begeistert war von dieser fernöstlichen „femme fatale“. Mit großer Leidenschaft widmete er sich ab 1920 dieser, seiner letzten Komposition. Doch noch bevor er die Partitur zum Abschluss bringen konnte, verstarb er. Der Uraufführung 1926 in Mailand folgte schnell die Deutsche Erstaufführung an der Sächsischen Staatsoper in Dresden, bei welcher der Tenor Richard Tauber kurzfristig einsprang und mit der berühmten Arie „Nessun dorma – Keiner schlafe“ Dresdner Musikgeschichte schrieb.