„Könnt ihr der Liebe Wesen mir ergründen?“

Richard Wagners „Tannhäuser“

 

Beim berühmten Sängerwettstreit auf der Wartburg wird der Künstler Tannhäuser vor die heikle Aufgabe gestellt, das „Wesen der Liebe“ zu ergründen. Als er jedoch öffentlich von seiner sinnlichen Geliebten, der Göttin Venus, und deren erotischen Ausstrahlung schwärmt, provoziert er vor der Wartburgesellschaft und unter seinen Mitstreitern einen Eklat – nur Elisabeth, die Frau, die ihn wirklich liebt, bittet für ihn um Gnade …

Die Große Romantische Oper „Tannhäuser“ war die dritte Uraufführung, die Richard Wagner an der Dresdner Hofoper am 19. Oktober 1845 aus der Taufe hob. Der damals erst 33-jährige Komponist hatte zuvor schon mit seinen Opern „Rienzi“ und „Der fliegende Holländer“ in Elbflorenz enorme Erfolge gefeiert. In diesem wichtigen Dresdner Werk, das auch heute aus den Spielplänen der Welt nicht wegzudenken ist, stellt Wagner einen der faszinierendsten Opernhelden auf die Bühne – einen Künstler, der zwischen unterschiedlichen Lebensprinzipien und Frauen schwankt. Die enorme Sinnlichkeit und Klangfülle von Wagners Komposition waren seinerzeit Anlass für äußerst kontroverse Publikumsreaktionen.